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Vegane Käse-Alternativen

Hallo und Namaste du Liebe*r,

heute dreht sich alles um vegane Käse-Alternativen. Die sind heute (im Gegensatz zu 2011, als ich Veganerin wurde) ganz einfach zu beziehen und schmecken total lecker! Es gibt dazu auch die Folge #102 auf Friede Freude Süßkartoffel, falls du reinhören magst.

Es ist wirklich pillepalle veganen Käse zu kaufen und daher gibt es kaum mehr Ausreden dafür, nicht-veganen Käse zu essen. Eine Ausnahme gibt es – dazu später mehr!

Doch gehen wir mal zurück zu meinem Start ins vegane Leben, am 10. Januar 2011. Ich war die megakrasse Käseliebhaberin. Absoluter Käse-Junkie. Wirklich!

Bei jedem Besuch beim Italiener stand die Quattro Formaggi an der Tagesordnung. Ganz schrecklich war meine Liebhaberei gegenüber dem Scheiblettenkäse, welcher pro Scheibe in Plastik verpackt war und daheim auf Brot und Pizza gelandet ist. Oder aber, am offenen Kühlschrank, ein riesengroßes 100g-Stück Gouda, direkt in den Mund. Berge an Streukäse/ Parmesan auf die Nudeln. Gorgonzola in die Pasta, gebackener Camembert. Das war alles voll mein Ding!!!

Meine vegetarische Seifenblase ist ca. 2006 geplatzt, als ich von einem Bekannten wie folgt herausgefordert wurde:

„Du, Claudi…. Aber wenn du Vegetarierin bist… Du weißt schon, dass in Käse Kälbermagen ist?“

Absoluter Schockmoment! Ich dachte wirklich ich muss mich übergeben.

Er war dann total entsetzt, dass ich das nicht wusste. Und hat mir dann erklärt, dass in Käse immer ein Enzym aus Kälbermagen enthalten ist – außer, wenn „künstliches Lab“ explizit auf der Packung angegeben ist.

Ab dem Moment hab ich also jede Packung umgedreht um sicher zu gehen, dass kein Kälbchen involviert war. Leider hab ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gerafft zu hinterfragen, wie Kuhmilch denn überhaupt hergestellt wird 🙁 Dazu musste ich erst Veganerin werden bzw. das Buch „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer lesen.

Die Angabe von künstlichem Lab war dann meine Rettung, bzw. die Rettung für mein schlechtes Gewissen. Das war damals mein erster Schritt Hersteller anzuschreiben und mich konkret nach dem Lab zu erkundigen. Dieses Wissen hat meine Käseliebhaberei jedenfalls schon einmal eingeschränkt. Aber nur ein bisserl… Denn „meine“ Pizza Quattro Formaggi gab es weiterhin. Die war ja ganz wichtig 😉 Und der Italiener kann mir freilich keine Info zum Lab geben. Aber daheim hab ich dann geschaut, dass ich nur noch Käse ohne Kälbchen esse.

2007 gab es dann, mit der Diagnose einer Lactose-Intoleranz, die nächste Veränderung.

Bei Milch bin ich direkt auf Sojamilch umgestiegen. Was anderes gab es damals noch nicht. Aber immerhin war hier schon mal die Kuh raus. Joghurt habe ich kaum gegessen und wenn dann den lactosefreien gekauft. Was ich rückblickend echt irrsinnig finde. Denn warum einem schlechtem Produkt (Kuhmilch/ Joghurt) etwas zufügen (Lactase) was es künstlich besser verdaulich macht – doch in meinen Augen somit noch schlechter? Das macht doch null Sinn! Vor allem bei den großartigen veganen Alternativen, die es mittlerweile gibt.

Heute gibt es an pflanzlichen Joghurt-Alternativen beispielsweise:

  • Cashew
  • Kokos
  • Mandel
  • Soja
  • Hafer

Und das alles dann auch noch in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen!!!! Also bitte!!!!

Jedenfalls ist mir 2007 (bzw. 2011) dann wirklich nur der Käse an sich schwergefallen. Denn 2011 gab es NICHTS an veganen Käse. Gar nichts. Das mag heute echt komisch klingen, war aber so. Vegan ist erst seit ein paar Jahren echt easy, weswegen ich unendlich großen Respekt vor allen Menschen habe, die bereits in den 1990er Jahren Veganer*in wurden! Doch heute gibt es meiner Meinung nach keine Ausrede mehr. Keine.

Nun kommt die gute Nachricht:

Da ich aus der tierrechlichen Ecke komme und deswegen Veganerin wurde, hatte ich mit jedem Stück Käse die Horrorbilder von Kuhmamas und Kuhbabys im Kopf. Das war wie eine Schranke, die mir den leichtfertigen Verzehr von Käse absolut unmöglich gemacht hat.

Zusätzlich hat sich dann mein Hirn eingeschaltet:

Käse ist ein Suchtmittel, er enthält Casein! Daher ist das Wegkommen davon tatsächlich mit einem Entzug vergleichbar. Es sind bis zu drei Wochen (!) die der Körper braucht, um von dieser Sucht wegzukommen. (Daher habe ich ein 21-Tage-Paket für dich geschnürt.) Dazu kommen Horror und Angst der Tiere, die ich mit jedem Stück gegessen habe. Plus einem Antibiotika-Cocktail (bei nicht-bio Käse). Dann hab ich noch an die Schwangerschafts- und Stillhormone gedacht. Und mir ist ganz schnell der Appetit auf Käse von Tieren vergangen.

Menschen-Mamas die stillen wissen ja, wie süßlich die Brustmilch schmeckt. Ihre Menschenbabys werden süchtig danach. Anders ist es bei den Kühen auch nicht. Mit dem Unterschied, dass ein Kalb auf die Schnelle 300kg zunehmen soll – im Gegensatz zu und Menschen.

Die Kombi aus Kuh-Liebe und rationellem Denken hat es mir also echt leicht gemacht.

Aber jetzt kommen wir mal von 2011 zurück ins Jetzt, zehn Jahre später, Zeitmaschine an und rein in 2021:

In den Biomärkten in denen ich einkaufe, gibt es nur ein paar vegane Käse-Alternativen. Die kenne ich seit langem und kaufe sie ab und an. Meistens aber nur wenn ich pmsy bin, oder wenn ich für andere koche. Mir hat das immer gereicht, die schmecken echt lecker und ich bin happy damit. So alle zwei, drei Monate mal.

Doch dann hat mich, positiv, der Schlag getroffen, als ich kürzlich einen Supermarkt betreten habe: Ich wurde wirklich erschlagen von dem Angebot an veganem Käse!

Alternativen an Frischkäse, Scheibenkäse, Streukäse, Stückkäse, und und und!!! Der Oberhammer!!! Eine ganze Wand!!!! Ich bin voll ausgeflippt in dem Laden 🙂

Was für ein Geschenk! Wie einfach es nun geworden ist, von Kuhmilchkäse auf veganen Käse umzusteigen!!!

Sogar Molkereien bieten nun veganes Käsesortiment an! Das ist wie mit den Fleisch- und Wurstalternativen: Hier werden Menschen erreicht, die bisher nicht mal ansatzweise daran gedacht hätten, ein als vegan ausgeschriebenes Lebensmittel in ihren Einkaufswagen zu legen. Doch sie vertrauen ihrer Lieblingsfirma, die Würzung stimmt und bleibt (da seit Jahrzehnten erprobt und Vebraucher*innen bekannt) – das Rohprodukt (Milch oder Fleisch) schmeckt ja eh neutral und dann kommt es eben genau auf diese Geschmacksrichtungen an.

Also: Alles kein Thema mehr. Bis auf eins.

Jetzt komme ich noch zu dem Punkt, der weiterhin nicht ganz so einfach ist. Das ist wirklich die einzige Schwierigkeit: Ersatz für Camembert und Gorgonzola! Die Kosten liegen für ein Ministück im Biomarkt bei fünf bis sieben Euro. Puh. Wobei die, mit einem hochwertigen Kuhmilch-Käse, durchaus vergleichbar sind.

Doch ich würde diesen Blogeintrag nicht schreiben, wenn ich nicht auch für Camembert-und-Gorgonzola-Junkies eine Lösung parat hätte!

Wie ich nun gelernt habe, kann man den vegan ganz einfach selber machen:

  • Käsebox bestellen
  • Vegane Käsekulturen bestellen
  • Lagerort von 16 Grad finden
  • Cashews mit Wasser mixen
  • Milchsäurebakterien und Pilzkulturen einrühren.
  • Den Käse außen mit einer Wasser-/Pilzlösung bestreichen
  • Zwei Wochen lang in der Käsebox reifen lassen
  • In spezielle Folie wickeln
  • Eine Woche im Kühlschrank reifen lassen

Hinweis: In der #102 von Friede Freude Süßkartoffel hab ich das leider aufwendiger beschrieben als es tatsächlich ist! Asche auf mein Haupt!

Preislich kommt man auf die Weise absolut an den 0815-Kuhmilch-Supermarkt-Camembert-Gorgonzola ran. Dabei sollte man allerdings die eigene Arbeitszeit bedenken. Die ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum Schimmelkäse in vegan recht kostspielig ist.

Mir persönlich wäre es dennoch zu aufwendig, aber es gibt ja zum Glück wunder-volle Menschen, die daran Freude haben 🙂 Sehr viel Freude 😉 Daher wollte ich es unbedingt hier niederschreiben.

Zum Abschluss dieses Beitrags, eine Zusammenfassung für dich:

Tipps:

  • Starte damit was für dich leicht ist!
  • Du willst auf deinen Weichkäse im Frankreich-Urlaub nicht verzichten? Genieße ihn! Und tu was für Mensch, Tiere und Umwelt an den anderen 50 Wochen im Jahr!
  • Bedenke bitte stets: Die vegane Alternative ist IMMER die gesündere. Allein schon wegen des „Mangels“ an Cholesterin/ tierischen Fetten. Plus des „Cocktails“ an Angst, Horror und (Schwangerschafts)hormonen. Bei Nicht-Bio-Tierkäse auch noch zwecks diverser Antibiotika.
  • Gib, mit weitem Herzen, der veganen Alternative eine Chance!
  • Hinterfrage deine Ausreden.

Erinnere dich daran: Dies schreibt ein Ex-Käse-Junkie!!!! Ich hab es geschafft. Dann kannst du das sowieso 😉

Sonnengrüße durch den sonnigen Aprilhimmel und bleib bitte gesund und munter!

Deine Claudi

Von veganlebenyoga

Ich bin Mentorin für veganes Leben und Yogalehrerin BDY/EYU mit jeweils über 13 Jahren Übungs-Erfahrung. In Telefonaten oder Videocalls stehe ich dir bezüglich des Veganismus mit Rat, Tat und Herz zur Seite. Yoga-Privatstunden üben wir gemeinsam online. Schick mir gerne eine E-Mail, wenn du VEGAN oder YOGA mehr Platz in deinem LEBEN geben möchtest!

4 Antworten auf „Vegane Käse-Alternativen“

Hei, in welchem Geschäft/Supermarkt hast du denn das ‚große Regal‘ mit veganem Käse gefunden? Ich kenne in München gerade nur das OmNomNom mit viel veganem Käse … Liebe Grüße

Hallo Kaian,
das ist der Rewe an der Friedenheimer Brücke. Das omnomnom steht freilich außer Konkurrenz 🙂 Mir ging es hier vor allem darum zu zeigen, wie leicht und einfach zugänglich vegane Käsealternativen mittlerweile sind.
Sonnengrüße von Herzen,
Claudi

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