Hallo und Namaste du Liebe*r,
diesen Blogeintrag schreibe ich, obwohl er mich sehr verletzbar macht, in der Hoffnung, dass ich wenigstens einem Menschen dort draußen damit weiterhelfen kann. Sei es nur durch ein gedankliches Samenkorn, welches vielleicht gesetzt wird – du bist nicht allein!
Im Zuge einer Yoga-Weiterbildung habe ich mich die letzten Monate sehr mit den Themen „emotionaler Hunger“, „spiritueller Hunger“, „emotionales Essen“, „intuitives Essen“, „Essanfällen“ und „essen ohne Hunger“ beschäftigt. Unter anderem habe ich eine Aufstellung aller Diäten gemacht, die ich seit dem Jahr 2001 ausprobiert habe. Dazu habe ich notiert, was ich davor gewogen, abgenommen und dann wieder zugenommen habe.
Die Erkenntnis: Heute wiege ich genau das Gleiche wie 2001 – also vor 20 Jahren auf/ nach/ vor Diät. Dazwischen liegen Hochs, Tiefs, Aufs, Abs, totale Kontrolle und Disziplin vs. absolutes Loslassen und maximale Gleichgültigkeit.
Ich hab es so satt!!! Mein ganzes Sein will aus dem Hamsterrad aussteigen und hat keinerlei Lust mehr auf weitere negative Glaubenssätze, Eigen-Mobbing, mir selbst Dinge sagen, die ich gegenüber niemandem laut aussprechen würde. Egal ob ich grad irre schlank – oder leicht übergewichtig bin. Wieso nur, halte ich meine Figur und die Kilos auf der Waage für so wichtig???
„Your body is a borrowed boat!“
Lance Pema Wangchen
Eines meiner „Probleme“: Ich passe in keine Esssucht rein! Weder war ich jemals magersüchtig, noch stark adipös. Deswegen falle ich für viele schon mal in das Schema: „Was hat sie denn eigentlich? Sie ist doch nicht dick!“ – und fühle mich nicht verstanden. In mir schlummert dieser dauernde Hunger.
Hunger nach einem Gefühl von Sättigung – auf psychischer und physischer Ebene. Denn es gibt bei mir entweder „Alles erlauben“ oder „Alles verbieten“. Dieses Schema fahre ich seit zwei Jahrzehnten – und kann nicht mehr. Ich bin an einem Punkt, wo ich nicht mehr kann – und nicht mehr mag! Noch einmal: Ich hab es so satt!!!
Vor sehr kurzer Zeit hat es erst Klick gemacht!!! Dies hat die Zusammenarbeit mit drei Frauen benötigt, viele Gespräche mit Freundinnen, das Miteinbeziehen meines Partners, drei Bücher, viel Zeit für eine Innenschau und vor allem: Selbstfürsorge!
So wurde mir, über einen Zeitraum von circa einem Jahr nun endlich bewusst: Hier handelt es sich um Muster, die mindestens bis auf meine Oma zurück zu führen sind.
Denn der Veganismus ist nicht das Problem, im Gegenteil! Seit ich erfahren habe, wie gut es mir mit einer abwechslungsreichen, ausgewogenen, vollwertigen, veganen Ernährung geht – welche eher ungesunde Ausnahmen aufgrund sozialer Zusammenkünfte durchaus ermöglicht – weiß und spüre ich, dass das nicht mein Thema ist.
Vegan bin ich seit Januar 2010, es ist in in mir verankert und aufgrund meiner Tierliebe, sowie der Wichtigkeit mit der ich ihre Rechte betrachte, keinerlei Teil der Debatte. Mein ungesundes Diätverhalten hat einen ganz anderen, viel älteren Ursprung, der in meiner Zeit an der Grundschule, dem Gymnasium und meiner Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau zu finden ist.
„Nur wenn man im Gestern die Gründe für das Heute sucht, kann man verhindern, dass Morgen nicht nur eine Wiederholung des Heute ist.“
Maria Sanchez
Was ich als kleines Mädchen oder Teenagerin gegessen habe, wurde schlichtweg nie hinterfragt und/ oder kontrolliert. Zusätzlich wurde ich unbewusst, unwissentlich und ebenso unbeabsichtigt zur emotionalen Esserin erzogen.
Denn egal, ob ich Schulnoten gut oder schlecht waren, unabhängig davon, ob es in der Familie etwas zu feiern oder zu trauern gab, ob ich getröstet oder gelobt wurde – immer war das Essen die Lösung. Auf diese Weise wurde ich schon sehr früh in die Richtung des emotionalem Hungers hin konditioniert.
Dennoch gibt es kein Kinderfoto auf dem ich übergewichtig aussehe. Die Themen „Alles erlauben oder alles verbieten“ und „Probleme mit Essen lösen“, sollte erst später eine riesengroße Rolle in meinem Leben spielen.
Bis vor Sommer 2020 habe ich immer aus zwei Optionen gewählt und gehandelt:
- A) Ich mache so weiter wie bisher, bin dann mal 85 und bereue mein Leben voller Einschränkungen gelebt zu haben.
- B) Ich kümmere mich gar nicht mehr und wiege bald wieder 85 Kilo, fühle mich nicht mehr wohl, habe unfassbare Schmerzen und/ oder später heftige gesundheitliche Probleme.
Bock hatte ich weder auf das Eine, noch auf das Andere. Seit letztem Sommer versuche ich mich darin, etwas ganz Neues ausprobieren und zu lernen, beide Versionen meines Ichs anzunehmen und zu akzeptieren: Das dünne Ich und das dicke Ich.
In einer Meditation, habe ich die beiden gegenüber gestellt und sie miteinander reden lassen. Das Ergebnis: Eine Mitte aus ihnen ist das Beste!!!
Das „Dünne Ich“ braucht die Aufmerksamkeit und den Egotrip von wegen: „Ich zeig es euch jetzt, dass ich das kann!“, nicht mehr. Es möchte lernen, dass es auch mit einen höheren Zahl auf der Waage gesehen, gewertschätzt und geachtet wird.
Das „Dicke Ich“ braucht den Schutzring und die Ablenkungsmanöver von 2014 nicht mehr. Es möchte lernen, mit den Gefühlen zu leben und das Essen nicht mehr als Ablenkung von Emotionen zu benutzten.
“To create something different from what you’ve grown accustomed to in your personal world, you have to change the way you routinely think.“
Dr. Joe Dispenza
Die beiden – und ich 😉 – haben nun beschlossen, dass wir uns in der Mitte treffen. Wir sind übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass sich meine Seele und mein Körper diese Mitte aussuchen sollen. Wir gehen nun endlich in die Balance.
Ironischerweise wiege ich derzeit, wie bereits erwähnt, genau das was ich zu Beginn meiner „Diät-Karriere“ gewogen habe. Um noch eins drauf zu setzen, ist es genau das Mittelgewicht zwischen der niedrigsten und der höchsten Zahl, die meine Waage je von mir gesehen hat.
Ich weiß nicht ob ich lachen, weinen oder schreien soll??? Das fühlt sich an wie eine Ohnmacht, wie damals, als ich auf einem Herbert Gröneymeyer Konzert in der Olympiahalle umgekippt bin und kurz bewusstlos war.
Es fühlt sich so an, als würde ich auf meinem Stuhl sitzen, links von mir das dünne Ich, rechts von mir das dicke Ich. Und als würden wir drei dir hier eine Geschichte erzählt haben. Denn du kennst nun meine Hintergrundgeschichte, zugegebener Maßen recht kurz und knackig zusammengefasst. Nun folgt die (für mich) erschreckende Auflistung, wegen der ich diesen Blogeintrag verfasse.
Alles was ich in 20 Jahren auf Diät ausprobiert habe:
- Am Vortag die geplanten Mahlzeiten auf die Nährstoffversorgung hin überprüfen und sie anschließend auf das Gramm zusammenstellen.
- Am Vortag die geplanten Mahlzeiten auf die Kalorien hin überprüfen und gegebenenfalls anpassen/ reduzieren.
- Lebensmittel essen die nicht schmecken aber bestimmte Nährstoffe und/ oder wenig Kalorien haben.
- So etwas wie Karotten aus dem Glas mit Tomatenmark essen – und es angeblich lecker finden.
- 18 Punkte am Tag oder besser weniger.
- Fettreduzierte Fertigprodukte
- Ausschließlich Eiweiß und Fett essen.
- 1.200 kcal am Tag oder besser weniger essen.
- 800 kcal am Tag oder besser weniger essen.
- Essen nach detailliertem Ernährungsplan.
- Alles abwiegen – auch Gemüse und Obst.
- Der erste Bissen muss die Eiweißquelle sein.
- Genau fünf Stunden Pause zwischen den drei Mahlzeiten.
- Drei mal am Tag essen
- Zwei mal am Tag essen
- Kein Frühstück
- Kein Abendessen
- Saftfasten
- Smoothiefasten
- Fitnessstudio
- Joggen
- Planken
- 8 Stunden essen/ 16 Stunden Pause
- 10 Stunden essen/ 14 Stunden Pause
- 12 Stunden essen/ 12 Stunden Pause
- Ausschließlich gekocht essen.
- Ausschließlich roh essen.
- „Alles egal“-Tage
- „Alles egal“-Wochen
- „Alles egal“-Monate (um danach wieder streng zu regulieren)
- Mich dreimal täglich wiegen
- Mich täglich wiegen
- Mich einmal pro Woche wiegen
- Mich gar nicht wiegen
- Wöchentlich meinen Körper an sechs Stellen mit Maßband ausmessen.
- Keine Kuhmilch zwischen den Mahlzeiten (als Vegetarierin).
- Keine Pflanzenmilch zwischen den Mahlzeiten (als Veganerin).
- Keine Süßigkeiten
- Keinen Zucker
- Kein Koffein
- Kein Teein
- Kein Gluten
- Kein Mehl
- Kein Obst
- Kein Soja
- Kein Salz
- Kein Fett
Da bin ich nun, mit meinen 38, zertifizierte vegane Ernährungsberaterin seit 2017 – und raffe jetzt erst langsam, was ich mir, meinem Körper, meiner Seele und meinen Gedanken zwei Jahrzehnte lang angetan habe. Ich hab auch gar keinen Bock mehr, mich als Ernährungsberaterin zu sehen. Ich bin nicht diejenige, die den Veganismus auf den Teller beschränkt.
Ich möchte meinen Mentees den Rücken stärken, wenn es um zwischenmenschliche Diskrepanzen geht. Schwangere sind bei mir dann richtig, wenn sie die Bestätigung brauchen, dass sie vegan bleiben können. Besorgte Verwandte sind bei mir gute aufgehoben, wenn sie hören wollen, dass vegan Leben keinerlei Nachteile – aber massig Vorteile für ihre Lieben mit sich bringt. Die richtige Ansprechpartnerin bin ich dann, wenn es darum geht vegane Alternativen zur bisherigen Ernährung zu finden. Um aufzuzeigen, dass der Veganismus anfangs eine Umstellung – aber keine Einschränkung ist. Ich bin dazu da, um Menschen an die Hand zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass man über den Tellerrand hinaus vegan leben kann – und zwar einfach und leicht! Für mich geht es also um so, so wahnsinnig viel mehr!
Daher sehe ich mich viel lieber als „Mentorin für veganes Leben“, statt als Ernährungsberaterin. Das bin ich nicht! Mir geht es nicht um Ernährungspläne, Kalorien und festgefahrene Lösungen. Ich will meine Mentees darin begleiten und unterstützen, ihren eigenen Weg zu gehen, statt meinem hinterher zu dackeln. Tränen haben sich in meinen Augen gesammelt, so sehr berührt mich das.
Ich fühle mich, als säße ich auf einem Scherbenhaufen, mit einer Liste die so unfassbar auf mich drückt, als würde ich die Zugspitze auf meinen Schultern tragen. Die ganz oben beschriebene Auflistung über die Zu- und Abnahmen (allein schon irre, dass ich das alles noch ganz genau weiß?!?), drückt genauso auf mich ein, wie all die Verbote und Gebote, die ich mir selbst auferlegt habe. Ganz zu schweigen von den beiden Büchern, die ich mit meinem Namen vorne drauf in die Welt hinaus geschickt habe 🙁
Mein E-Book „Der Speck darf weg!“ habe ich ganz bewusst auf diese neue Website nicht mehr eingebunden. Es ist zwar noch auf www.claudia-renner.de zu finden – aber nicht hier, auf meiner liebvollen, neuen Website. Heute stehe ich anders zu einigen Dingen, die ich dort als „die Lösung“ auslobe. Zu was ich allerdings weiterhin stehe: schnell aber durchdacht und keineswegs ungesund abnehmen – das funktioniert sehr gut auf die dort beschriebene Weise! Ich habe es vor kurzem erneut gelesen und finde nichts Falsches daran. Außer eben dem, dass es mir heute nicht mehr entspricht. Es ist eine Momentaufnahme aus 2016/2017 – und hat mit meinen Erfahrungen aus dem letzten Jahr nichts mehr zu tun.
Das Gleiche gilt für mein Buch „Rohvegan“. Das ist in meinem Leben im Jahre 2012 entstanden. Damals war ich absolut damit verbunden, habe mich gut gefühlt und gedacht, dass ich für immer rohköstlich leben werde. Auch hier: In dem Moment war es so – heute ist es anders. Wie beim E-Book bin ich mir jedoch sicher, dass Menschen, die sich rohvegan ernähren möchten, dort gute Tipps finden. Beide Bücher haben ein Daseinsrecht. Sie sind Teil meiner Vergangenheit, Teil von mir. Auch, wenn ich sie heute garantiert nicht mehr so schreiben würde.
Vielleicht sollte ich all das erleben, als Teil meiner Geschichte, als einen Lernprozess? Vielleicht sollte ich durch all das durchgehen, damit meine Mentees und Yogi*nis davon profitieren können? Vielleicht gibt es Menschen, die mit dem E-Book und Buch dort abgeholt werden, wo ich damals stand? Vielleicht ist es für sie auch die Endlösung und sie werden damit glücklich und zufrieden, sind dankbar für meine Bücher? Vielleicht war es bei mir halt ein Teil der Reise, des Weges, aber noch lange nicht mein Ziel?
Ich weiß jetzt nicht, wo ich mit all den neuen Ideen, die ich gerade im Kopf habe, nächstes Jahr stehe. Ich weiß nur, dass ich die bisherigen allesamt satt habe!
Doch nun möchte ich meine Vergangenheit ruhen lassen und zurück ins Jetzt kommen.
Wenn ich die Chance jetzt nicht nutze und mein Wissen aus dem letzten Jahr nehme, plus die Erfahrungen der 20 vorangegangenen Jahre, dann werde ich es vermutlich nicht mehr auf die Reihe bekommen. Daher bleibt mir, mich an mein Lieblingszitat zu halten:
„Turn your wounds into wisdom.“
Oprah Winfrey
Da ich keine Lust mehr auf Option A oder B habe, wähle ich nun C – wie Claudi – wie passend!
Ich, die Yogalehrerin, lernt nun mit ihren Gefühlen zu sein, zu leben, umzugehen. Sie anzunehmen, statt wegzuessen. Dies gilt für positive und negative Gefühle. Keine Ahnung habe ich, wie lange diese Reise dauert, bin mir sicher, dass es Rückschläge geben wird. Sicher weiß ich aber, dass das bisherige Schwanken zwischen A und B zu rein gar nichts geführt hat. Und (ich wiederhole mich), dass ich es satt habe!!!
Wenn eine darin gut ist zu wissen, wann sie emotional isst und wie das dann aussieht, dann bin ich es! Ich kenne meine Trigger-Punkte zu Genüge. Bisher war ich einfach nur nicht mutig genug, mich derer anzunehmen. Bisher war es mir immer lieber, dann zum Essen zu greifen und an einem Abend 10x in die Küche zu dackeln um mir eine Reisewaffel mit Tahin, Dattelsirup und Salz zu holen. Bisher war das mein Weg. Oder ich habe die Lust auf diverse Lebensmittel dadurch unterdrückt, dass ich sie nicht daheim habe. Was dann aber zu Ersatz-Essen-suchen-und-finden geführt hat. Ich hab es satt!!!!
Was ich weiß ist, wie ich mich nach 20 Jahren auf Diät fühle, dass ich eine emotionale Esserin und noch immer nicht ganz in Einheit mit meine Körper bin. Ich weiß aber auch, dass mir die vollwertige, vegane Ernährung dabei hilft, vom Diäten-Wahnsinn weg zukommen und wie sehr mich, meine wirklich stimmige, Yoga-Übungs-Praxis dabei unterstützt. Diese Erfahrungen teile ich gerne mit dir. Denn vielleicht kannst du schneller aus dem Teufelskreis rauskommen, als es mir möglich war.
Ich kann doch „eigentlich“ „ganz einfach“ auf meinen riesengroßen Werkzeugkasten für Geist, Seele und Körper, für Gedanken, Worte und Handlungen zurückgreifen. Dabei bin ich mir ganz sicher, dass das dauerhafte Ergebnis wesentlich befriedigender ist, als das, welches mir (Ersatz)Essen jemals geben könnte.
Wieso bekomme ich das bei meinen Yogi*nis und Mentees so super hin – aber bei mir nicht??? Weil ich halt die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe! Und weil ich auch aus meinem Freundinnen-Kreis weiß, dass wir alle für andere viel bessere und schlüssigere Tipps, Tricks und Ratschläge parat haben, als für uns selbst!
„Jede Aktivität kann als Übung des Yoga angesehen werden, die mit den folgenden drei Qualitäten ausgeführt wird: Leidenschaft (tapas), Vernunft (svādhyāya) und Hingabe (īśvarapraṇidhāna).“
R. Sriram – Patañjali – Das Yogasutra – Theseus – 2006
Damit ich diesen Blogeintrag auf schöne und positive Weise abschließe, möchte ich (neben der gruseligen Aufstellung all dessen, was ich in 20 Jahren auf Diät ausprobiert habe), noch etwas anderes mit dir teilen. Dies ist ebenfalls in den letzten Wochen entstanden und zaubert mir, auch an noch so grauen Tagen, relativ schnell ein Lächeln aufs Gesicht und Sternchen in die Augen.
Mein Manifest für 2021:
- Möge ich Glück, Frieden, Liebe, Gesundheit und Freude in die Welt bringen.
- Möge ich Leichtigkeit empfinden und ausstrahlen.
- Möge das Zählen von Kalorien und kritische Hinterfragen von veganen Lebensmitteln, keinerlei Rolle mehr in meinem Leben spielen.
- Möge ich, um meine Emotionen wahrzunehmen statt zu betäuben, andere Wege finden und gehen, als das Essen.
- Möge ich meinen Körper schätzen und ehren, statt ihn zu kritisieren.
- Möge mein Geist klar und mein Herz weit sein.
- Möge ich meinen Gedanken, meinen Handlungen und meinen Taten Vertrauen schenken.
- Möge sich meine Seele wohl, geborgen und ruhig fühlen.
- Möge ich viele Menschen erreichen und ihnen liebevoll zeigen, dass veganes Leben und Yoga zur Bereicherung ihres Seins beitragen kann.
So starte ich jetzt in den Frühling. Voller positiver Gedanken und Wünsche – aber mit der Gewissheit, dass es auch mal wieder abwärts gehen wird. Denn so ist das Leben! Und ich hab richtig Bock drauf einzutauchen und zu lernen damit umzugehen. Ich möchte meinem Herzen mehr Platz machen – egal ob es grad traurig, gestresst, genervt, gelangweilt, glücklich, zufrieden oder voller Liebe ist. Alles darf sein!
Von Herzen lade ich dich ein mal bei dir rein zu fühlen und rein zu spüren. Es wird sich lohnen. Da bin ich mir sicher.
Bist du dabei?
Sonnengrüße durch den (heute noch verschneiten und kalten) Frühlingshimmel – und bleibt bitte gesund und munter!
Deine Claudi
8 Antworten auf „Alles was ich in 20 Jahren auf Diät ausprobiert habe“
Meine liebste Claudi,
dein Blogeintrag ist Balsam auf der Seele vieler! Denn das was du beschreibst ist der innere Kampf, den die meisten rund ums Essen ausfechten! Ich bin so dankbar, dass ich ein kleines Puzzlestücken zu deinem Heilungsweg beitragen konnte und weiß, dass du den richtigen Impulsen folgst, um das Thema auch langfristig hinter dir lassen zu können <3
Deine Franzi
Liebste Franzi,
danke für dich, deine so wertvolle Arbeit und all die Impulse, die du mir seit 2017 gegeben hast 🙏🏻 Viel mehr als Puzzlestücke!!!
Ich freu mich schon sooo sehr auf deinen Onlineworkshop im April 💖
Sonnengrüße von Herzen aus München,
deine Claudi
Liebe Claudia,
ich bin schon seit so einigen Jahren stille Mitleserin deiner Blogs und hab auch deine Podcasts gerne angehört.
Heute mag ich dir doch mal einen Kommentar dalassen. Zum einen natürlich Lob und vielen Dank von Herzen für all die Arbeit und Liebe, die du in deine Projekte steckst und wie grosszügig du sie mit uns hier draussen teilst!
Zum anderen berührt mich das angesprochene Thema selbst und hat viel mit meiner eigenen Biografie zu tun. Die harsche Art mit sich selbst umzugehen, so wie man es niemals mit jemand anderem tun würde; die vielen, vielen verschiedenen Versuche sich mit mal mehr, mal weniger Erfolg endlich „kleinzukriegen“. Und auch, dass man in die Sparte Essstörungen nicht wirklich passt, weil da sehr auf Grösse geschaut wird; selbst wenn Verhalten und evtl. andere Symptome/Konsequenzen von Essstörungen vorhanden sind, wenn der BMI zu hoch oder niedrig ist, dann bekommt man keine Diagnose und auch keine speziell darauf zugeschittene Hilfe.
Ich lasse dir diese Tipps zum Thema nur da, weil du hier im Artiekel explizit deine Lust erwähnst „darin einzutauchen und zu lernen damit umzugehen“. Hier gilt natürlich ganz besonders: nimm nur mit, was du gebrauchen kannst, ungefragte Tipps zum Thema Ernährung gibt es wohl so viele wie Sandkörner am Meer und die meisten verursachen wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen.
Ich möchte nur kurz zwei Personen, die mir in meiner Auseinandersetzung mit dem Thema wahnsinnig viel gebracht haben, vorstellen:
Michelle Alison ist Diätistin in Kanada, schreibt auf ihrem Blog (derzeit leider nicht mehr aktiv) viel über Ernährung, über ihre eigene Geschichte, aber auch aus ihrem Berufsalltag als Diätistin, u.a. auch im klinischen Bereich. Sie befasst sich auch viel mit der emotionalen und kulturellen Bedeutung von Essen: https://www.fatnutritionist.com/
Es gibt einen ziemlich guten Artikel von ihr im Atlantic: https://www.theatlantic.com/health/archive/2017/02/eating-toward-immortality/515658/
Aktuelleres von ihr ist auf Twitter zu finden: https://twitter.com/fatnutritionist/
Rebecca Scritchfield hostet den Body Kindness Podcast. Sie spricht mit vielen verschiedenen Gästen über Diätkultur und ihre (z.T. schlimmen) Konsequenzen; darüber, wie man ein Verhältnis zu seinem Körper bekommen kann, das von Kindness (evtl ist „liebevoll sein“ die passendste dt. Übersetzung?) geprägt ist. Ein wiederkehrender Gast im Podcast ist Bernie Salazar, Teilnehmer der amerikanischen Sendung „The biggest loser“, es gibt eine relativ aktuelle Folge (mit Bild, wenn man mag) mit ihm just zum Thema „Emotional Eating“: https://www.bodykindnessbook.com/2021/02/09/podcast-169-bernie-and-rebecca-discuss-emotional-eating/
Und es gibt tatsächlich auch eine Folge des Body Kindness Podcast, in der Michelle Alison zu Gast ist: https://www.bodykindnessbook.com/2018/11/26/podcast-100-diet-culture-exists-because-we-dont-want-to-die-with-michelle-allison-the-fat-nutritionist/
Vielleicht findest du ja hier etwas, das dir auf deinem Weg hilfreich sein kann. Es liegt kein spezieller Fokus auf veganer Ernährung, aber meine Erfahrung war bisher, dass sich die Einsichten gut mit vegetarischer, veganer oder auch anders ethisch/kulturell geprägter Ernährung verbinden lassen.
Hallo liebe Maike,
mei vielen vielen vielen Dank für deinen Kommentar und die so interessanten Links. Den Podcast hab ich gleich abonniert und die beiden Folgen runtergeladen. Bzw. schau ich Bernie vielleicht lieber mit Bild 🙂 Er war glaub ich auch schon mal bei Rich Roll? Michelle Alison kannte ich nicht, schau mir ihre Seite aber gleich an und den Artikel auch.
Es braucht ja nicht immer alles komplett vegan sein – daher danke ich dir wirklich ganz arg für deine Tipps!
Jetzt aber noch zu deinen sooo herzigen Worten! Ich freu mich wie ein Sellerieschnitzel, dass du seit Jahren mitliest. Es ist so schön immer mal wieder zu spüren, dass das was ich mache tatsächlich Menschen erreicht. Es ist so lieb von dir, dass du mir Empfehlungen geschickt hast, für die ich ähnlich dankbar bin, wie für deine heilsamen Worte. Schön zu wissen, dass ich nicht allein bin mit all dem. Danke!
Nun sende ich dir Sonnengrüße von Herzen, das Allerliebste aus München und bleib gesund und munter,
deine Claudi
P.S.: Ich hab auch einen Tipp für dich, vielleicht kennst du sie schon? Die wundervolle Geneen Roth: https://www.youtube.com/watch?v=J7XIqolx6WI
Liebe Claudia,
das freut mich sehr, dass dir mein Feedback so viel bedeutet! Manchmal gar keine so dumme Idee auch als stille Mitleserin mal einen Piep zu machen.
Geneen Roth kannte ich tatsächlich gar nicht. Hab mir das Video direkt angeschaut. Mich „stört“ ein bisschen, dass die liebevolle Art mit sich selbst umzugehen letztendlich doch in einem essgestörten Verhalten münden soll, in dem es „böse“ Lebensmittel gibt und emotionales Essen „böse“ ist. Ich finde die Body Kindness Richtung da wesentlich hilfreicher – aber das gilt natürlich nur für mich, alle müssen da selbst ihren Umgang finden. Sehr schön fand ich allerdings ihre Perspektive, die jetzige Situation mit viel aufgezwungener Einsamkeit so zu nutzen, dass man bewusst Zeit mit sich selbst verbringt, wozu man vor der Pandemie vielleicht gar nicht richtig gekommen ist.
Viele Liebe Grüsse nach München aus Schweden!
Hallo nocheinmal, liebe Maike.
DU hast tatsächlich Recht! So habe ich Geneen bisher nicht betrachtet. Und was ich dir noch schreiben wollte: Bei Rich Roll war der Macher von „The biggest loser“ zu Gast. Nicht, dass du danach suchst aber nicht fündig wirst.
Herzensgrüße nach Schweden,
Claudi
Liebe Claudi, ich freue mich sehr, dass dein Newsletter wieder aktiv ist. Ich habe die letzten Jahre schon viele tolle Tipps und Anregungen von dir bekommen.
In deinem obigen Bericht kann ich mich auch sehr gut wiederfinden! Ich habe auch noch einen Tipp für dich: „Natürlich abnehmen“ – Wie wir uns von negativen Emotionen befreien können, die unser Essverhalten beherrschen von Felix Klemme.
Ich habe das Glück, Felix schon zweimal bei seinen Liveveranstaltungen kennenlernen zu dürfen. Er ist wunderbar und auch seine anderen Bücher sind sehr inspirierend.
Ich wünsche dir einen schönen, sonnigen Tag und freue mich auf deinen nächsten Newsletter (gibt es bald auch wieder den Fellnasenabschnitt?)
Liebe Grüße Juli
Liebe Juli,
es freut mich sehr, dass du dich freust. Und freilich auch, dass ich dir Tipps und Anregungen geben konnte und, dass du dich in meinem Blogeintrag wieder findest.
Vielen Dank für deinen Kommentar und für den Tipp bzgl. Felix Klemme. Da gehe ich dann gleich auf die Suche, freue mich aber heute erst einmal auf das Seminar von Franziska Krusche. Kennst du sie? Ich hab sie für meinen alten Yogablog mal interviewt: https://claudidoesyoga.blogspot.com/2018/06/interview-mit-franziska-krusche-von.html
Die Fellnasen gibt es dann, wenn ich konkret welche habe auf die ich hinweisen kann. Das war dieses mal nicht der Fall – und immer die gleichen Tierrechts/-schutz Organisationen zu teilen, wird auch fad…
Sonnengrüße von Herzen, genieß dein Wochenende und bleib gesund und munter <3
Claudi