An dieser Stelle erst einmal ein Geständnis meinerseits. Als ich im Frühjahr 2024 begonnen habe, mich mit dem Thema Nervensystemarbeit zu beschäftigen, bin ich auf „irre teure und monatelange Pakete“ von Coaches gestoßen. Obacht: Warum „monatelang“ Sinn macht und die „irre teuren Preise“ absolut gerechtfertigt sind, erkläre ich weiter unten noch.
Ich hab außerdem überhaupt nicht verstanden, warum ich da nicht einfach einzelne Stunden buchen kann. Freilich gibt es viele Angebote für Workshops oder Masterclasses. Für mich war ich allerdings auf der Suche nach einem Coach, um 1:1 alles auf mich abgestimmt zu erfahren und zu lernen. Naiv dachte ich mir, dass das doch mit so maximal drei Stunden erlernt und bearbeitet sein dürfte.
Zum Reinschnuppern habe ich mich dann im Mai bei Britta Kimpel für ein dreitägiges Onlineretreat angemeldet und war total hin und weg von Ihrer Art und Weise zu erklären. Mit „Herz, Hirn und Humor“ hat sie mich sofort begeistert. Da ich jedoch nicht der Typ Mensch bin, der sich sofort für eine Ausbildung anmeldet, sind gut sechs Wochen ins Land gezogen mit vielen Überlegungen, Recherche und noch mehr reinfühlen, bis ich mich dazu entschieden habe und mein Körper „Ja!“ geschrien hat.
Ich bin dem Ruf das direkt von der Gründerin der Methode zu lernen gefolgt, mit den Hintergrundgefühl im Bauch, dass ich das Gelernte später selbst weitergeben möchte.
Heute bin ich im dritten von fünf Teilen des Neuro-Kurses von Britta. Wir hatten zudem schon einen kompletten Ausbildungstag sowie je einen Training-, Embodiment- und Q&A- Call.
Was mir nun nach genau vier Wochen klar ist:
Nervensystemarbeit ist keine Sekundenkleber-Lösung. Sondern erinnert mich viel mehr daran, ein komplettes Bad im Mosaik-Stil zu fliesen.
Wie naiv war ich denn zu denken, dass das schnell gelernt und umgesetzt werden kann? Holla die Waldfee!
Seit Mai hatte ich mich ja schon per Podcasts und YouTube und mit zwei Büchern ein bisschen damit beschäftigt, wie das Nervensystem aufgebaut ist, was wie bezeichnet wird und welche Auswirkungen es auf unser Leben hat.
So habe ich beispielsweise gelernt, dass der Parasympathikus tatsächlich dann nochmal unterteilt wird und es, nach der Polyvagal-Theorie, nicht nur ihn und den Sympathikus gibt.
Aber nun über Begriffe wie „vagale Bremse“ oder „hoher ventraler Tonus“ zu lernen… so wahnsinnig viel über das zentrale und periphere Nervensystem zu erfahren… dazu dann noch Seelenarbeit und all das auch wirklich verkörpern…
Oh wow!!!
Ich bin ehrlich begeistert, so unsagbar froh diese Ausbildung erleben zu können und restlos dankbar dafür, über die Wintermonate nun eine so schöne Aufgabe zu haben. Nicht „nur“ mit meinen Kopf, sondern vor allem mit meinem Körper und meiner Seele, dabei zu sein und all diese spannenden Neuigkeiten wahrlich aufzusaugen.
Und die Sache mit der oben erwähnten, monatelangen Begleitung, die ist mir nun absolut klar. Denn nach diesen erst vier, so intensiven Wochen, fühle ich mich grad restlos aufgewirbelt und durchgeschüttelt. Das es mit bald 42 Jahren noch so viel zu verändern und zu lernen gibt, erfüllt mich mit großer Freude. So gut kann ich nun nachvollziehen und erfühlen, weswegen es keinen Sekundenkleber gibt, wenn man hier wirklich Veränderungen erleben mag. Dass diese komplexe Veränderung begleitet sein sollte, was wiederum seinen Preis hat, ist mir nun auch klar.
Mir tut das (vor allem nach dieser Woche aus (welt)politischer Sicht) sehr, sehr, sehr gut und ich wollte meine Freude und Dankbarkeit hier festgehalten haben.
Alles Liebe von ganzem Herzen,
Claudi
(Dieser Artikel wurde am 07.12.2024 überarbeitet.)