Du isst vegan und bekommst die Diagnose Sorbitunverträglichkeit? Du bist sorbitintolerant und magst vegan werden? Hier ist dein Wegweiser und meine Geschichte. Es folgen viele (vegane) Tipps für den Alltag mit Sorbitunverträglichkeit.
Warum ist es mir so wichtig, dass ich Fructose und Sorbit nun, so gut ich kann, meide?
Das enterische Nervensystem des Verdauungstraktes schickt per dorsalem Vagusnerv seine Botschaften ins Gehirn. Denn 80-90% des Vagusnervs bestehen aus s. g. affarenten Fasern, diese senden Meldungen „bottom up“, also von unten nach oben. Im Endeffekt unterhält also der Darm das Gehirn – nicht andersherum.
Ich hätte gern ein glückliches Gehirn – dafür ist es wichtig, dass mein Dünndarm glücklich ist. Deswegen setze ich nun alles daran, dass der Dünndarm das bekommt, was ihm wirklich gut tut. Gleichzeitig mag die Lebensmittel, die ihm nicht gut tun, so gut wie möglich vermeiden. Was Zuhause keinerlei Schwierigkeit darstellt, wie ich nach über einem Monat fructosefreier Ernährung bestätigen kann.
Bereits im Vorfeld des Sorbit-Atemtests habe ich recherchiert, was noch geändert werden darf, wenn man sich vegan ernährt und bereits eine Fruktoseintoleranz diagnostiziert bekommen hat.
Hier meine Recherche-Ergebnis:
- Linsen und Kichererbsen (Bohnen mag ich eh nicht) in moderaten Mengen. Das sind zwei bis drei Esslöffel im trockenen Zustand.
- Pilze ebenfalls in kleinen Mengen.
- Fenchel ist nun wirklich nicht mehr der Hit.
- An Obst ausschließlich Beeren, auch später keine Experimente mit Apfel oder Birne. Banane könnte auf Dauer, wenn sich alles beruhigt hat, wieder möglich sein.
- Zahnpasta auf sorbitfrei umstellen. Ich freue mich sehr, eine die vegan und tierversuchsfrei ist sowie das Natrue-Label hat, gefunden zu haben.
Ich hätte nach dem Test gar kein Arztgespräch mehr gebraucht. Mir ging es rasant schlecht, Bauchweh, Übelkeit, Blähbauch, Schmerzen, Druck, das Gefühl alle paar Minuten auf die Toilette zu müssen. Hui… Die Zahlen auf dem Atem-Gerät sind in die Höhe geschossen – und ich war noch sechs Stunden nach dem Trinken der Sorbitlösung total kaputt.
Die Fruktose-Sorbit-Intoleranz scheint gar nicht so selten zu sein, wie ich ursprünglich dachte. Ich habe im Internet wirklich einige hilfreiche Informationen dazu gefunden.
Mental habe ich das Ergebnis gut aufgenommen. Für mich ist das nicht so die Umstellung, ich denke, dass es Menschen die Alkohol (oder Energy-Drinks oder Fruchtsäfte) trinken, wesentlich schwerer fällt als mir.
Was mich ein bisschen ärgert ist, dass ich vermutlich bereits 2007 die Sorbitintoleranz hatte. Denn ich denke, seit ich das kürzlich erfahren habe, oft daran, dass es für Menschen mit diagnostizierter Fructosemalabsorption – unabhängig von weiteren Nahrungsmittelunverträglichkeiten – besser ist auch Sorbit zu streichen.
Denn Sorbit erschwert den Abtransport der Fructose noch zusätzlich – mehr, als es ohnehin schon der Fall ist. Das war mir vorher nicht bekannt.
Sorbit wird von allen Menschen schlecht verarbeitet. Bis zu einer gewissen Menge kann es von gesunden Personen zwar besser aufgenommen werden, doch Menschen mit Sorbitunverträglichkeit reagieren deutlich empfindlicher.
Die großen Fragen lauten: Wie viel Sorbit wird aus dem Dünndarm ins Blut transpotiert? Wie viel bleibt – sozusagen unverdaut und unverarbeitet – im Dünndarm liegen und wandert dann weiter in den Dickdarm, wo es Beschwerden verursacht?
Genau hier beginnt die Thematik von Menschen mit Sorbitintoleranz. Die Aufnahmemöglichkeit ist stark eingeschränkt. Es bleibt daher zu viel Sorbit im Dünndarm zurück, wandert von dort weiter in den Dickdarm – und sorgt dort für Blähungen, Pupse oder Durchfall.
Bei Fructose ist es ein bisschen anders ab:
Hier gibt es ein Transportprotein, das GLUT-5. Es hilft dabei, Fructose aus dem Dünndarm ins Blut zu befördern. Bei einer Fruktoseintoleranz ist dieser Transport gestört. Die Fructose bleibt im Dünndarm liegen und wird – wie das Sorbit – in den Dickdarm weitergeschoben. Das Ergebnis ist identisch: Blähungen, Pupse und/ oder Durchfall.
Wenn nun eine Fruktose-Sorbit-Intoleranz vorliegt, ist das richtig gemein. Denn das Sorbit, das im Dünndarm (wo es nicht hingehört) verweilt, verschlechtert zusätzlich die Verarbeitung der Fructose.
Wie bereits erwähnt – ich möchte es dennoch erneut hervorheben – sollten auch Menschen, mit Fruktoseintoleranz, ohne zusätzliche Sorbitunverträglichkeit, Sorbit möglichst meiden. Denn Sorbit kann den eh schon gestörten GLUT-5-Transport noch mehr behindern!!! Das habe ich erst kürzlich neu gelernt und finde es sehr wichtig zu wissen.
Ich ärgere mich sehr (doch nicht nur ein bisschen), dass ich das 2007 nicht wusste und immer munter sorbithaltige Lebensmittel und Getränke konsumiert habe. Obwohl diese bzgl. der damals diagnostizierten Fructoseintoleranz verträglich hätten sein müssen, ging es mir zu keinem Zeitpunkt hundertprozentig gut.
Auf die große Frage nach Besuchen von Restaurants und Cafés, habe ich bis dato übrigens keine Antwort.
Aktuell trinke ich dort Wasser oder Tee, weil ich mich schlichtweg nicht traue, irgendetwas zu essen. Ich werde demnächst meinen Hausarzt besuchen (dem ich sehr dankbar bin, dass wir mich getestet haben) und nochmal mit ihm sprechen. Er hatte mir von relativ neuen Tabletten erzählt, die den Konsum von fructosehaltigen Lebensmitteln besser ermöglichen. Traubenzucker hilft ebenfalls, wie ich in meinem Blogartikel über Fruktoseintoleranz bereits erwähnt habe. Wie das aber mit dem Sorbit aussieht: Keine Ahnung. Da das in wirklich sämtlichen Süßungsmitteln (ich verwende nun ausschließlich Reissirup), E-Stoffen und ganz vielen Obstsorten enthalten ist, scheint mir das sorbitfreie Essen auswärts unmöglich.
Sobald ich hierzu mehr weiß bzw. in Erfahrung gebracht oder selbst erfahren habe, aktualisiere ich diesen (und den anderen) Blogartikel.
Wie ich im Beitrag über die Fructoseintoleranz bereits erwähnt habe, hat ein Fehlgriff allerdings keine gesundheitliche Auswirkung, wie beispielsweise bei Zöliakie.
Sprich: Dicker Bauch, Unwohlsein und Pupse sind alles was passieren könnte. Die Frage ist somit: „Gehe ich das Risiko (auswärts zu essen) einfach mal wieder ein? Oder lasse ich es lieber sein?“ 🙂 Auch hierzu werde ich einen Nachtrag an genau dieser Stelle liefern, wenn es soweit ist.
Du findest unten meine E-Mail. Melde ich, falls ich dich unterstützen kann. Oder wenn du deine Erfahrung mit Nahrungsmittel-Intoleranzen mit mir teilen magst. Meine Geschichte kennst du nun, ich freue mich auf deine.
Bleib gesund und ALLES LiEBE
Claudia
Disclaimer: Meine Dienstleistungsangebote können im Einzelfall den Gang zum Arzt, Psychotherapeuten oder Physiotherapeuten nicht ersetzen. Ich halte die Dienstleistung von Ärzten, Heilpraktikern, Psychotherapeuten und Physiotherapeuten für Sie wichtig. Daher soll eine laufende Behandlung nicht unter- oder abgebrochen bzw. in künftig notwendigen Fällen nicht aufgeschoben oder ganz unterlassen werden. Mein Coaching-Programm kein Ersatz ist für eine qualifizierte Beratung oder Betreuung in juristischen, medizinischen und/oder therapeutischen Belangen.