Eine liebe Freundin hat sich einige meiner Blogartikel über die Regulation des Nervensystems durchgelesen und mir eine ganz wichtige Rückmeldung gegeben, für die ich ihr sehr dankbar bin. „Stresstoleranzfenster kann ich mir ja denken – aber was ist die Basislinie?“, war ihre Frage an mich. Sie hat eine flotte Sprachnachricht mit Erklärung von mir erhalten, dazu eine Zeichnung und dem Versprechen, dass ich ihre so schlaue Frage im Blog beantworten möchte.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Meine Aktion „Seelenpflege in Bewegung“ ist am 21.10.2025 gestartet. Die nächste Stunde findet am 22.11.2025 um 10:00 Uhr statt. Du willst dabei sein, hast aber meinen Newsletter verpasst oder noch nicht abonniert? Schreib mir sehr gerne eine E-Mail und ich leite dir alle Infos weiter. Ich freue mich außerordentlich über jede Person die dabei ist – und spendet. Informiere also gerne Menschen in deinem Umfeld, von denen du denkst, dass diese acht Stunden etwas für sie sein könnten. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen – und die Tiere danken dir auch.
Schau dir bitte das Bild zu diesem Blogeintrag an – ich erkläre dir es Stück für Stück.
Was hat es mit den Symbolen auf sich?
Im „Zu viel/zu heiß“-Bereich (oben im Bild) brennt ständig ein Feuer in mir und ich hetze durch den Tag wie eine wilde Tigerin auf der Jagd. Hier sind beispielsweise Anspannung, Stress, Überforderung, Ärger, Wut oder Aufregung meine Begleiter.
Im „Zu wenig/zu kalt“-Bereich (unten im Bild) bin ich so langsam wie ein Regenwurm und mir ist so eisig, als wäre ich ein Schneemann. In diesem Bereich stehen Trauer, Einsamkeit, Lähmung, Taubheit, Vernebelung und Erstarrung auf der Tagesordnung.
Am wohlsten fühle ich mich dann, wenn ich wie eine Kuh (im Lebenshof!) unterwegs bin. Ich habe einen Freundeskreis, bekomme Sonne, Futter und Wasser ab. Ich umsorge andere Herdenmitglieder, die wiederum auf mich Acht geben. Ich habe einen geregelten Tagesablauf, ruhe mich aus und gehe aber auch gerne circa 13 Kilometer am Tag. Das Wetter kommt wie es kommt. Wenn es mir draußen zu blöd wird, finde ich im Stall Unterschlupf. Gerne spiele oder schlafe ich, kann auch mal rennen – doch mein Alltag besteht hauptsächlich daraus, Gras oder Heu essen und einfach nur sein. Wie eine Blume auf der Wiese, die Licht, Wärme und Regen braucht.
Meine Gedanken über die Basislinie:
Die große Frage lautet nun: „In welchem Bereich befindet sich die Basislinie?“ Ist diese dauerhaft im „Zu viel/zu heiß“-Bereich, sind wir ständig unter Feuer und auf der Jagd. Unsere Schwankungen (die wir alle tagtäglich erleben) finden vor allem unter Stress, Überforderung und Co. statt. Mit einer Basislinie hier fällt es uns sehr schwer zur wirklichen Ruhe zu kommen. Anspannung wirkt für uns normal.
Meine Basislinie 2025 ist die gestrichelte pinke. Ihre Position in der Mitte bedeutet nicht, dass ich täglich und jederzeit die „happy shiny Claudi“ bin. Doch sie ist nicht mehr, wie im Frühjahr 2024, ganz unten im Regenwurm-Schneemann-Bereich. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich im Gegenteil des zuvor beschriebenen Bereichs befunden. Mein Dauerzustand war geprägt von Einsamkeit, Trauer und Erstarrung.
Heute ist meine Basislinie gut in ihrer Balance. Das heißt, ihre/meine Ausgangslage ist eine ausgeglichene. Somit sind die Ausschläge nicht größtenteils im „zu wenig“ Bereich. Yay! Ich feiere, dass sich meistens alles innerhalb meines persönlichen Stresstoleranzfensters abspielt. Das war 2024 viel enger/kleiner, als es heute ist.
Meine Gedanken über das Stresstoleranzfenster:
Mein Stresstoleranzfenster war im Frühjahr 2024 viel enger als jetzt. Die obere Linie 2024 ist grün eingezeichnet. Du siehst also, dass es sich nun vergrößert hat. 2025 kicken mich (an diesem einen fiktiven Tag) lediglich das zu späte Aufwachen und Anrufe/E-Mails in den Stress-Bereich. 2024 hingegen haben mich Sport und auch das Treffen mit einer Freundin noch an den Rand meiner Kapazität gebracht. Der Sport sogar leicht darüber hinaus. Lediglich der Mittagsschlaf lässt mich (an diesem Beispiel-Tag aus dem Jahr 2025) noch in den „Zu wenig/zu kalt“-Bereich absinken.
Ich hoffe, dass meine Zeichnung und die Erklärungen nun ein bisschen Klarheit in dieses komplexe Thema gebracht haben. Ganz bewusst habe ich das ganz einfach und knackig gehalten. Vielleicht magst du an dieser Stelle bei dir einchecken und herausfinden:
- Wo befindet sich deine Basislinie?
- Wie steht es um dein Stresstoleranzfenster?
- In welchen Bereichen bist du meistens unterwegs?
Falls ich dich mit einem Kennenlerngespräch unterstützen darf: Hier findest du alle Infos zu meinem NeuroEmbodied Soul Centering®-Coaching-Angebot.
Eine mir sehr wichtige Sache, mag ich jedoch noch ergänzen, sozusagen als Zuckerl, falls du ganz besonders interessiert bist:
Der ventrale Vagusnerv ist im mittleren Feld aktiv. Der obere Bereich steht für den Sympathikus und der untere für den dorsalen Vagusnerv.
Es gibt dann auch noch Mischformen und in der Polyvagal-Theorie ist außerdem die Rede einer sogenannten Hierarchie, welche die Nervensystem-Zustände durchlaufen. Das war mir nun zum Schluss noch wichtig zu betonen: Letzten Endes könnte ich dir, allein über diese einfache Zeichnung, locker ein einstündiges Referat halten 🙂
Daher mein Angebot: Falls du Fragen oder Anmerkungen hast (oder dich einfach mal bei mir melden magst), freue ich mich auf deine E-Mail. Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und deine Weiterempfehlung.
ALLES LiEBE
Claudia
Disclaimer: Meine Dienstleistungsangebote können im Einzelfall den Gang zum Arzt, Psychotherapeuten oder Physiotherapeuten nicht ersetzen. Ich halte die Dienstleistung von Ärzten, Heilpraktikern, Psychotherapeuten und Physiotherapeuten für Sie wichtig. Daher soll eine laufende Behandlung nicht unter- oder abgebrochen bzw. in künftig notwendigen Fällen nicht aufgeschoben oder ganz unterlassen werden. Mein Coaching-Programm ist kein Ersatz für eine qualifizierte Beratung oder Betreuung in juristischen, medizinischen und/oder therapeutischen Belangen.
